Rückstau in der Bahn-Werkstatt: Abellio kämpft mit massiven technischen Problemen - Mitteldeutsche Zeitung
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Halle (Saale) -
Knapp zwei Jahre nach der Übernahme zusätzlicher Linien in Sachsen-Anhalt hat der Bahnbetreiber Abellio mit massiven technischen Problemen an seinen Zügen zu kämpfen.
Wegen zum Teil unvorhergesehener Schäden müssten derzeit mehr Fahrzeuge als geplant in die Werkstatt geschickt werden, sagte Abellio-Marketingchef Matthias Neumann am Mittwoch der MZ. Er sprach von einem „Rückstau“ bei Instandhaltungen und Reparaturen.
Die Folge: Zwischen Halberstadt und Blankenburg (Harz) sowie zwischen Naumburg und Wangen (Burgenlandkreis) stellt das Unternehmen den Verkehr vorerst teilweise auf Busse um. Passagiere müssen sich daher auf längere Fahrzeiten einrichten.
Betroffen ist das sogenannte „Dieselnetz“ im Land - rund 900 Kilometer Strecken, die ausschließlich von dieselbetriebenen Loks befahren werden. Abellio hatte dafür beim Hersteller Alstom in Salzgitter (Niedersachsen) 54 neue Züge beschafft. Diese sind nun rund zwei Jahre alt - der Reparaturbedarf steigt.
Laut Neumann haben die ersten Bahnen die Frist erreicht, zu der eine größere Untersuchung in der Werkstatt fällig ist - wie ein Tüv beim Auto. Hinzu kämen übliche Reparaturen wie etwa der Austausch beschädigter Scheiben sowie sogenannte Gewährleistungsschäden. Dabei handele es sich um defekte Bauteile, für deren Reparatur oder Austausch der Zughersteller zuständig sei.
Akute Probleme durch ausgefallene Motoren und Klimaanlagen
Abellio lässt die Züge bei einem externen Dienstleister reparieren und instandhalten, bei der VIS Verkehrs Industrie Systeme GmbH in Halberstadt (Harz). Ein VIS-Sprecher nannte am Mittwoch ausgefallene Motoren und Klimaanlagen als Beispiel für akute Probleme. Um den Reparaturrückstand abzuarbeiten, sei über Drittfirmen zusätzliches Personal rekrutiert worden; auch der Zughersteller Alstom habe Mitarbeiter zur Hilfe nach Halberstadt entsandt.
Nach Angaben von Abellio stehen derzeit täglich bis zu 14 Züge in der Werkstatt. Damit sei eine kritische Grenze überschritten, ein Notfahrplan werde unumgänglich. Die Einschränkungen auf den beiden Linien im Harz und im Burgenlandkreis sollen vorerst bis einschließlich Freitag gelten. Wann wieder genügend Bahnen einsatzbereit sind, ist offen. „Ich gehe davon aus, dass es auch in der kommenden Woche noch zu Zugausfällen kommen wird“, sagte Abellio-Marketingchef Neumann.
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