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Anwohner planen Protest gegen angebliche Bahn-Werkstatt-Pläne - WESER-KURIER

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Es gibt eine Ausschreibung der LNVG für 30 Züge.

Es gibt eine Ausschreibung der LNVG für 30 Züge. (Focke Strangmann)

Soll in Oslebshausen in den kommenden Jahren eine neue große Bahn-Werkstatt mit Abstell- und Rangieranlage eingerichtet werden? Der Gröpelinger Beirat und die Bürgerinitiative Oslebshausen und umzu jedenfalls haben anonyme Hinweise in diese Richtung erhalten und Anwohner fanden entsprechende Flugblätter in ihren Briefkästen.

Demnach soll es bereits seit Anfang 2019 Gespräche zwischen den Bremer Behörden und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) darüber geben, auf einem früheren Hafenbahn-Areal an der Straße Reitbrake ab Dezember 2024 eine solche Anlage einzurichten und diese dort für mindestens 30 Jahre zu betreiben.

Seit Jahren Lärm, Gestank und Staub ausgesetzt

Stimmt dies, wäre es ein herber Schlag für Oslebshausen, dessen Anwohner seit Jahren Lärm, Gestank oder Staub von den Betrieben am nahe gelegenen Industriehafen abbekommen, sagt Beiratspolitiker Rolf Vogelsang (SPD). Er ist Mitbegründer der Bürgerinitiative (BI) Oslebshausen und umzu, die weitere Belastungen entschieden ablehnt und aktuell gegen die Ansiedelung einer Klärschlammverbrennungsanlage kämpft. Die Bahn-Werkstatt, unterstreicht Vogelsang, läge dicht an der Großwohnanlage Wohlers Eichen, einer Grundschule und dem Kinder- und Familienzentrum Wohlers Eichen. Sie beträfe außerdem die Bewohner der Straße An der Finkenau. Von dem früheren Rangierbahnhof direkt dahinter nämlich sollen angeblich die Züge nachts und in den frühen Morgenstunden zur Werkstatt gefahren werden.

Tatsache ist: Bau und Betrieb einer solchen Werkstatt sind Teil einer Ausschreibung für 30 moderne Regionalzüge, die die LNVG anschaffen möchte. Sie sollen im Expresskreuz Bremen/Niedersachsen eingesetzt werden, zu dem die drei Regionalexpresslinien Hannover – Bremen – Norddeich Mole, Hannover – Bremen – Bremerhaven-Lehe und Osnabrück – Bremen – Bremerhaven-Lehe gehören.

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Was nach Ansicht einiger Oslebshauser die Behauptung stützt, die Anlage solle in Oslebshausen angesiedelt werden: Vor einigen Tagen haben Anwohner Baufahrzeuge auf den Gleisanlagen beobachtet – womöglich schon Vorbereitungen für die Bahn-Werkstatt? Kürzlich hat außerdem die Stadt ohne vorherige Beteiligung des Beirats Schritte unternommen, um das Areal neben der Reitbrake als Industriegebiet auszuweisen, das im Bebauungsplan bislang noch als „unbeplanter Innenbereich“ verzeichnet ist. Dazu muss man wissen: Der Beirat hatte sich schon voriges Jahr vehement dagegen gesträubt, dass der gesamte Bereich zwischen Oslebshauser Heerstraße, Pulverberg, Riedemannstraße und der Autobahn A281 (der auch die Fläche an der Reitbrake einschließt) als Industriegebiet ausgewiesen wird. Denn dies hätte nach Ansicht der Ortspolitiker womöglich die Ansiedelung weiterer belastender Industriebetriebe zur Folge.

Im Oktober 2019 hatten sich Ortspolitiker und Bauressort deshalb auf den Kompromiss geeinigt, planungsrechtlich vorerst nur einen Teilbereich als Gewerbegebiet auszuweisen und den anderen Teil zurückzustellen. Der Bereich um die Straße Reitbrake herum war dabei ausdrücklich ausgeklammert worden, da dort die Firma Nehlsen ein überregional bedeutsames Zentrum der Abfallwirtschaft betreibe und auch die Straße noch richtig geplant werden müsse.

Vorlage zurückgezogen

Im Sommer dann die große Überraschung: Am 25. Juni hatte die Baudeputation der Bremischen Bürgerschaft das zweite Teilstück zwischen Oslebshauser Heerstraße, Riedemannstraße, Große Riehen, Hafeneisenbahn und Bundesautobahn – das an die Reitbrake angrenzt – auf der Tagesordnung, um mit einem Planaufstellungsbeschluss ein Änderungsverfahren des dort geltenden Bebauungsplans 2530 auf den Weg zu bringen. Auf Betreiben von Dieter Steinfeld, Sprecher der Grünen-Fraktion im Gröpelinger Beirat, wurde die Vorlage kurz vor der Deputationssitzung zurückgezogen. Es bleibt die Frage: Sollten mit einem Bebauungsplanverfahren womöglich Bedingungen geschaffen werden, die später die Ansiedelung einer Bahn-Werkstatt auf dem Nachbargrundstück begünstigen würden?

Gibt es tatsächlich Gespräche zwischen Bremen und der LNVG über eine Bahnwerkstatt an der Reitbrake? Ein klares Nein jedenfalls ist dazu bisher nicht zu hören: Das Bauressort verweist auf das Häfen-Ressort, dem Bremenports als Eigentümer des Areals unterstehe. Auch LNVG-Sprecher Dirk Altwig hält sich bedeckt und nennt als Ansprechpartner das Häfen-Ressort. Dessen Sprecher Sebastian Rösener allerdings war bis Redaktionsschluss für den WESER-KURIER nicht persönlich zu sprechen. Dieter Winge, Sprecher der BI Oslebshausen und umzu, hat indes in einem offenen Brief an Bausenatorin Maike Schaefer angekündigt: „Eine zusätzliche Belastung durch diese geplante Anlage ist nicht hinnehmbar. Wir werden als Bürgerinitiative den Bau einer solchen Anlage nicht widerspruchslos hinnehmen und alles in unserer Macht stehende tun, eine derartige Anlage in unmittelbarer Nähe zu einem reinen Wohngebiet zu verhindern.“

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September 07, 2020 at 10:00AM
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